„Willkommenskultur?“

Wittingen ist eine Einkaufsstadt. Inzwischen kommen auch Tagestouristen. In der Altstadt gibt es ein Touristenbüro. Seit Jahrzehnten wird diskutiert, ob im Innenstadtbereich ein öffentliches WC nötig ist. Da die Diskussion zu keinen Ergebnissen führte, stellen derzeit zwei Geschäftsinhaber in der Langen Straße dankenswerterweise ihre WC’s für Besucher während der Geschäftsöffnungszeiten zu Verfügung. Natürlich ist dieses Angebot gut und für die Binnensicht auch ausreichend. Doch in der Sicht von außen, kann das noch andere Facetten haben. 

Letzt wurde ein Herr gesetzten Alters gesehen, der hinter den Büschen an der Kirche verschwand und anschließend die Hose hochziehend wieder hervorkam. Auch andere Personen suchen schwer einsehbare Ecken auf dem Kirchplatz zu diesen Zwecken auf. Sie wissen es nicht besser. Der Kirchplatz war übrigens bis 1803/26 die Begräbnisstätte der Wittingen Einwohnerschaft.

Im Isenhagener Kreisblatt, der regionalen Tageszeitung für Wittingen, findet sich mit Datum vom 21.4.2023 folgender Artikel
„3800 Euro für WC in Erpensen
Erpensen – Der Erpensener Grillplatz bekommt von der Stadt einen Zuschuss von 3800 Euro für einen Sanitärcontainer. Laut Stadtbürgermeister Andreas Ritter hat der Verwaltungsausschuss die Ausgabe genehmigt.“
Was für den Erpensener Grillplatz recht ist, sollte auch für den Wittinger Bahnhof und die Altstadt billig sein. Es gibt keine guten Gründe in dieser ‚existentiellen‘ Angelegenheit dem einen etwas zu gewähren und dem anderen etwas zu verweigern. Notdurft hier und Notdurft dort braucht einen Ort.

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